Wien Digital Erleben

Wien Digital Erleben: Mapping Austrofascism AR - Situated Visualization historischer Ereignisse im Stadtraum

Hintergrund und Projektinhalt

Hauptziel dieses Projektes ist es, die existierende Webanwendung „Mapping Austrofascism“ um eine mobile Mixed-Reality-App zu ergänzen. Das Publikations- und Gestaltungslabors Campus Medius hat die Zeit des Austrofaschismus und antifaschistischer Bewegungen bereits wissenschaftlich aufgearbeitet. Die Geschehnisse – jene rund um den 13. und 14. Mai 1933 vor allem – wurden dabei digital erlebbar gemacht. Dafür wurden Daten zu politischen und kulturellen Akteur*innen und zu historisch wichtigen Ereignissen aus jener Zeit mit Daten aus den Beständen des Kulturpools, des Wien Museums, der Österreichischen Nationalbibliothek, und weiteren Quellen verknüpft. So entstand ein wissenschaftlich fundiertes und dichtes Informationsnetz, das historische Zusammenhänge präzise wiedergibt und die politischen Verhältnisse von damals nachzeichnet.

Um die Informationen des 13. Und 14. Mai aus dem vorigen Jahrhundert noch besser begreifbar zu machen, werden sie im vorliegenden Projekt in eine multisensorische Erfahrungswelt überführt. Das geschieht:

  • visuell über Augmented Reality (AR) Overlays. Man befindet sich an den historisch relevanten Originalstandorten und es werden zusätzliche Informationen auf der App eingeblendet.
  • auditiv über historische Tonaufnahmen oder auch neu komponierte Klanglandschaften,
  • textuell über kontextualisierte Quellen und Dokumente.

Die Verbindung von Orten, Objekten und Stimmen macht Zeitgeschichte im Stadtraum unmittelbar erlebbar. Das Projekt vereint wissenschaftliche Genauigkeit mit innovativen Formen der Wissensvermittlung und eröffnet damit neue Blickwinkel auf die Geschehnisse von damals.

Zielgruppen

Die Anwendung richtet sich an deutschsprachige und englischsprachige Nutzer*innen, die technikaffin sind und Interesse an politischer Geschichte der Zwischenkriegszeit haben. Durch intuitive Benutzerführung werden jedoch auch technikferne Zielgruppen angesprochen.  Hauptzielgruppen sind:

  • Wien-Besucher*innen und Bildungstourist*innen, die Interesse an österreichischer Geschichte haben und die Stadt auf eigenen Pfaden erkunden wollen.
  • Studierende: Sie können die Anwendung für Lehrveranstaltungen und Exkursionen benutzen, und so historische Ereignisse im Stadtraum nachvollziehen.
  • Lehrer*innen und Schüler*innen: Ihnen wird ein immersiver Geschichtsunterricht vor Ort ermöglicht, welcher politische Ereignisse der Zwischenkriegszeit greif- und erlebbar macht.

Impact und Nachhaltigkeit

Die im Projekt entwickelte Anwendung wird als Open-Source Software frei zur Verfügung stehen und kann dank ihres modularen Aufbaus einfach weiterentwickelt werden. Sie kann nicht nur für Themen aus der Geschichtsforschung genutzt werden, sondern eignet sich auch, um damit künstlerische, pädagogische oder gesellschaftliche Fragestellungen aufzuarbeiten. Die involvierten Partner und die Ausrichtung und Struktur des Projektes sind der Garant für ein langfristige Sichtbarkeit im österreichischen Kulturerbe. Die wissenschaftliche Begleitung durch die Hochschule für angewandte Wissenschaften St. Pölten trägt ebenso zur Qualitätssicherung bei. Die auf verschiedene Anwendungsfälle adaptierbaren Methoden sowie die Publikationen, die aus dem Projekt hervorgehen, schaffen darüber hinaus einen Mehrwert für andere Cultural-Heritage-Projekte. Besonders hervorzuheben ist, dass der Einsatz von Mixed Reality im öffentlichen Raum die Reichweite zeitgenössischer Kunst stärkt und sie aus den klassische Museumskontexte hinaus in die Breite trägt.

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Stellvertretender Leiter Fakultät für Technik und Wirtschaft
Arbeitsplatz: B - Campus-Platz 1
M: +43/676/847 228 611
PartnerInnen
  • Publikations- und Gestaltungslabor Campus Medius (Lead)
Finanzierung
Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS)
Laufzeit
01.01.2026 – 30.06.2027
Projektstatus
laufend
Beteiligte Institute, Gruppen und Zentren
Institut für Creative\Media/Technologies